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Das Shorten des VIX-Index ist eine beliebte Strategie für Trader, die auf eine sinkende Volatilität am Markt setzen. Der VIX, auch als “Angstbarometer” bekannt, misst die erwartete Volatilität des S&P 500 und steigt typischerweise bei Marktturbulenzen. Während in den USA oft Short-VIX-ETFs oder Futures genutzt werden, bieten deutsche Banken wie Société Générale und Vontobel spezielle Faktor-Zertifikate, die attraktive Alternativen mit hoher Flexibilität darstellen. Beide Emittenten sind bei Trade Republic erhältlich.

Vorteile von Faktor-Zertifikaten beim Shorten des VIX

Gehebelte Renditechancen durch Faktor-Zertifikate

Faktor-Zertifikate ermöglichen eine gehebelte Partizipation an der Kursentwicklung des VIX. Beispielsweise bieten Vontobel oder Societe Generale Faktor-Short-Zertifikate mit Hebeln von -3x bis -5x, wodurch Trader mit geringem Kapitaleinsatz hohe Gewinne erzielen können. Beispiele dafür sind WKN: VQ8ZWP von Vontobel mit einem -2x Hebel, welcher in der Vergangenheit den amerikanischen S&P 500 bei weitem geschlagen hat. Wählt man den Zeitpunkt geschickt, ist eine Rendite von über 2.000% möglich, wie in diesem Vergleich verdeutlicht:

Während der S&P 500 ein Wachstum von 47% erreicht hat, hat das 2x gehebelte Short Zertifikat von Vontobel ganze 2.379% gemacht

Gefahren von Faktor-Zertifikaten beim Shorten des VIX

Eine dermaßen hohe Renditemöglichkeit kommt nicht ohne Risiko. Denn der Juni 2022 war buchstäblich der Perfekte Einstiegszeitpunkt um die VIX zu shorten. Hält man das Zertifikat länger oder kauft man es zu einem ungünstigen Zeitpunkt, kann der Verlauf ganz anders aussehen.

Hier wird die eigentliche Gefahr der Faktor-Zertifikate verdeutlicht, denn wenn der VIX Index innerhalb kurzer Zeit enorm steigt (Beispielsweise wegen Ungewissheit im Markt oder schlechten Inflationszahlen), dann verliert ein gehebeltes Zertifikat beinahe seinen gesamten Wert.

Ein gehebeltes Zertifikat ist also nur für kurz bis mittelfristige Horizonte geeignet und bringt ein sehr hohes Risiko, einem beinahe Totalausfall zu unterleiden.

Rendite durch Contango

Dennoch kann es lohnenswert sein, sich mit dem Shorten des VIX zu befassen, da es auch in leicht fallenden oder seitwärts verlaufenden Märkten attraktive Renditechancen bieten kann. Dieses Prinzip basiert auf dem sogenannten Contango-Effekt, der eine spannende Möglichkeit für Investoren eröffnet.

Contango ist ein Begriff aus der Terminmarktstruktur und beschreibt eine Marktsituation, in der Terminkontrakte mit längerer Laufzeit teurer sind als kurzfristigere Kontrakte. Das bedeutet, dass die Futures-Preiskurve eine steigende Tendenz aufweist. In einem Contango-Markt zahlen Händler also eine sogenannte “Rollkosten-Prämie”, wenn sie ihre Futures-Positionen verlängern möchten.

Diese Struktur tritt häufig in Märkten auf, in denen es Kosten für die Lagerung oder das Halten eines Basiswerts gibt – oder wenn erwartet wird, dass die Volatilität in der Zukunft höher sein wird als in der Gegenwart.

Contango
Quelle: http://vixcentral.com/

Auf dem gezeigten Bild sehen wir die VIX Futures Term Structure von VIX Central. Die blaue Kurve stellt die aktuellen Terminkontraktpreise für zukünftige Monate dar. Dabei ist deutlich zu erkennen, dass die Preise mit zunehmender Laufzeit steigen.

Das ist eine klassische Contango-Struktur, da die weiter in der Zukunft liegenden Kontrakte teurer sind als die kurzfristigen. Die grüne gestrichelte Linie zeigt den aktuellen VIX-Indexwert von 19.80, der niedriger als viele der längerfristigen Kontrakte ist.

Im unteren Bereich der Grafik sind auch die prozentualen Contango-Werte zwischen den einzelnen Monaten angegeben. Beispielsweise beträgt das Contango zwischen Juni und Juli 1.48%, was bedeutet, dass der Juli-Future um diesen Prozentsatz teurer ist als der Juni-Future.

Warum profitieren Short-Positionen von Contango?

Trader, die den VIX shorten (also auf fallende Volatilität setzen), profitieren in einem Contango-Markt aus folgenden Gründen:

  1. Rollverlust für Long-Positionen
    Da die VIX-Futures mit längeren Laufzeiten teurer sind, müssen Händler, die Long-Positionen halten, ihre Kontrakte regelmäßig „rollen“ (den auslaufenden Vertrag verkaufen und einen teureren kaufen). Dies führt langfristig zu Rollverlusten, da sie immer wieder höhere Preise für die neuen Kontrakte zahlen müssen.
  2. Short-Positionen profitieren vom Contango-Abbau
    In einem Contango-Markt gibt es eine natürliche Tendenz, dass die Futures-Preise mit zunehmender Zeit auf den Kassapreis (also den aktuellen VIX-Index) zurückfallen. Da der aktuelle VIX-Index (19.80) unter vielen der zukünftigen Preise liegt, ist es wahrscheinlich, dass die höher bewerteten VIX-Futures im Laufe der Zeit sinken, um sich dem Spotpreis anzunähern. Trader, die Short-Positionen auf VIX-Futures oder entsprechende Zertifikate eingehen, können davon profitieren.
  3. Zusätzlicher Abwärtstrend des VIX
    Da der VIX in der Regel nur kurzfristig stark ansteigt (z. B. bei Marktturbulenzen) und danach oft wieder auf normale Werte zurückkehrt, profitieren Short-Positionen zusätzlich von diesem allgemeinen Abwärtstrend. In Kombination mit Contango führt dies dazu, dass das Shorten von VIX-Produkten über längere Zeiträume hinweg oft erfolgreich ist.

Fazit

Die VIX-Futures-Kurve in der Grafik zeigt eine deutliche Contango-Struktur, was bedeutet, dass die längerfristigen VIX-Futures teurer sind als die kurzfristigen. Dies führt zu systematischen Rollverlusten für Long-Positionen und begünstigt Short-Positionen, die von einem natürlichen Preisverfall der teuren VIX-Futures profitieren. Trader, die VIX-Zertifikate oder Short-VIX-ETFs nutzen, können diesen Effekt gezielt ausnutzen, um über die Zeit hinweg kontinuierlich Gewinne zu erzielen.

Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass ein Faktorzertifikat (selbst mit einem 2x Hebel) zu Verlusten von über 80% führen können, da die VIX sehr plötzlich und stark steigen kann. Falls du diese handeln möchtest, bietet Trade Republic ein breites Angebot von Vontobel und Société Générale.

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