Was ist der AMUMBO ETF?

Der AMUMBO ETF ist kein geheimnisvolles Finanzorakel, sondern die scherzhafte Bezeichnung für den Amundi ETF Leveraged MSCI USA Daily UCITS ETF​. Dabei handelt es sich um einen zweifach gehebelten Indexfonds auf den MSCI USA – das heißt, der ETF verdoppelt die tägliche Wertentwicklung des amerikanischen Aktienindex MSCI USA. Steigt der Index um 1 %, gewinnt der ETF ca. 2 % – fällt der Index um 1 %, verliert der ETF ca. 2 %. Dieser Hebeleffekt wird täglich durch Anpassungen im Fondsportfolio neu justiert. Der ETF wurde 2009 aufgelegt und erfüllt die UCITS-Richtlinien der EU, was für regulatorische Standards und Anlegerschutz steht.

Die Eckdaten des Produkts zeigen, womit man es zu tun hat: Emittent ist Amundi, ISIN FR0010755611, WKN A0X8ZS​. Der Fonds ist thesaurierend (reinvestiert also Erträge) und bildet den Index synthetisch über Swaps nach​. Die jährlichen Kosten (TER) liegen bei 0,50 %​. Mit einem Fondsvolumen von rund 950 Mio. € gehört er zu den größeren spezialisierten ETFs. Das Anlageuniversum entspricht dem MSCI USA Index, der ca. 600 große und mittelgroße US-Unternehmen umfasst (Tech-Giganten wie Apple, Microsoft, Amazon etc. haben hohes Gewicht). Durch den 2-fach Hebel partizipiert der AMUMBO an diesem Index mit doppelter Intensität – sowohl im Aufwärtstrend als auch im Abschwung.

Warum heißt er „AMUMBO“?

Der einprägsame Spitzname „AMUMBO“ hat seinen Ursprung in der deutschsprachigen Finanz-Community, insbesondere auf Reddit. Ein Nutzer kombinierte dabei den Namen Amundi mit dem Wort „Jumbo“ (englisch für „riesig“), um auf das „riesige“ Renditepotenzial des gehebelten ETFs anzuspielen​. Aus Amundi und Jumbo wurde so scherzhaft Amumbo – was sinngemäß so viel heißt wie „großer Amundi“. In einschlägigen Foren wie r/Finanzen oder Mauerstraßenwetten wird der ETF mit diesem Spitznamen oft augenzwinkernd erwähnt. Aufgrund seiner spektakulären Gewinnchancen (und Risiken) hat der AMUMBO auf Social Media sogar Meme-Charakter erlangt: Manche bezeichnen ihn ehrfurchtsvoll als „heiliger Amumbo“, da er in Haussephasen fast wundersame Renditen bescheren kann​. Posts à la „Amumbo macht mein Depot jumbo“​ illustrieren den Kultstatus, den dieses Finanzprodukt in der Community genießt – natürlich mit einem Augenzwinkern.

Vorteile des AMUMBO ETFs

Warum sollte man überhaupt einen Hebel-ETF wie den AMUMBO in Betracht ziehen? Hier einige Vorteile dieses speziellen Produkts:

• Überproportionale Gewinne in Bullenmärkten: In stabilen Aufwärtstrends verdoppelt der ETF die Rendite des Marktes. Läuft der US-Aktienmarkt also stark, erzielt der AMUMBO ein Vielfaches der normalen Performance​. Beispielsweise brachte ein gutes Börsenjahr wie 2021 dem MSCI USA rund +27 %, während der AMUMBO im selben Jahr über +81 % zulegen konnte – ein enormer Unterschied zugunsten des Hebel-ETFs.
• Einfache Hebelung ohne Derivate: Anleger können mit dem AMUMBO an der Börse handeln wie mit jeder Aktie oder jedem ETF, ohne selbst komplizierte Derivate einsetzen zu müssen. Der Hebeleffekt wird automatisch im Fonds abgebildet, sodass keine Margin-Konten oder Nachschusspflichten nötig sind. Man kauft einfach den ETF über sein Depot – „AMUMBO ETF kaufen“ geht also unkompliziert über Börsenplätze wie Xetra oder Tradegate.
• Börsentäglich handelbar und liquide: Als ETF lässt sich der AMUMBO fortlaufend während der Börsenhandelszeiten kaufen und verkaufen. Er ist an deutschen Börsen (Xetra, Tradegate u.a.) notiert​. Die Xetra-Handelszeit von 9:00 bis 17:30 Uhr bietet in der Regel enge Spreads und ausreichend Handelsvolumen​. So kann man jederzeit auf Marktbewegungen reagieren, was gerade bei einem spekulativen Produkt wichtig ist.
• UCITS-konform und reguliert: Der ETF unterliegt den UCITS-Regularien, was gewisse Sicherheitsstandards (z.B. Risikostreuung, Beschränkung des Kontrahentenrisikos bei Swaps etc.) garantiert. Zudem ist er thesaurierend, wodurch Erträge automatisch reinvestiert werden – praktisch für Anleger, die vom Zinseszinseffekt profitieren wollen, ohne sich um Wiederanlage kümmern zu müssen.
• Hoher Effekt mit geringem Kapitaleinsatz: Durch den 2x-Hebel erreicht man bereits mit einer kleineren Anlagesumme eine große Marktexponierung. Beispielsweise erzielt man mit 5.000 € in diesem ETF ungefähr die Wirkung wie mit 10.000 € in einem ungehebelten USA-ETF​. Wer also von steigenden Kursen überzeugt ist, kann mit weniger Kapital überproportional partizipieren.

Zusammengefasst bietet der AMUMBO die Chance auf maximale Rendite in positiven Marktphasen, verpackt in ein einfach handelbares ETF-Produkt. Doch hohe Chancen gehen Hand in Hand mit entsprechenden Risiken.

Nachteile und Risiken

Wo Licht ist, ist auch Schatten – das gilt besonders für Hebel-ETFs. Die Kehrseite des AMUMBO umfasst folgende Punkte, die Anleger unbedingt kennen sollten:

• Doppelte Verluste in Crash-Phasen: Wenn der Markt fällt, verliert der AMUMBO doppelt so stark. Schon moderate Korrekturen können im Depot schmerzhaft ankommen. In einem echten Börsencrash drohen massive Einbrüche – z.B. sank der MSCI USA 2022 um -20,8 %, der AMUMBO hingegen um -31,4 %​. In Krisen schlägt der Hebel also gnadenlos nach unten durch.
• Volatilität frisst Rendite (Volatility Drag): Durch die tägliche Hebel-Neuausrichtung erzielt der ETF langfristig nicht exakt das Doppelte der Indexrendite, vor allem in volatil seitwärts laufenden Märkten. Grund ist der sogenannte Volatility Drag: Verluste wirken stärker nach. Ein Beispiel: Steigt der Index an Tag 1 um +10 % und fällt an Tag 2 um -10 %, steht der Index fast wieder beim Ausgangspunkt (~-1 %). Der gehebelte ETF notiert aber deutlich unter dem Startwert, weil der 10%-Verlust am zweiten Tag auf einen bereits höheren Zwischenstand berechnet wurde​. Hohe Schwankungen können so die langfristige Performance auffressen, selbst wenn der Markt am Ende seitwärts läuft. Dieser Effekt macht den ETF ungeeignet für Buy-&-Hold, da das Ergebnis über Jahre vom Ideal (doppelte Rendite) abweichen kann.
• Extrem hohe Volatilität und Schwankungen: Der AMUMBO ist weitaus volatiler als ein normaler Indexfonds. Über 5 Jahre liegt die jährliche Volatilität bei rund 43 % vs. ~22 % beim ungehebelten MSCI USA. Kurssprünge von +5 % oder -5 % an einem einzigen Tag sind keine Seltenheit​. Das verlangt Anlegern starke Nerven ab​. Wer unruhige Märkte nicht aussitzen kann, wird mit solch heftigen Ausschlägen schwer klarkommen.
• Nicht für langfristiges „Einmotten“ geeignet: Ein klassischer MSCI-USA-ETF eignet sich zum jahrelangen Liegenlassen, ein 2x-Hebel-ETF dagegen nicht. Durch die täglichen Anpassungen arbeitet der Zeitfaktor gegen den Anleger. Phasen von Verlusten reißen ein tieferes Loch, aus dem sich der ETF bei späterer Erholung schwerer wieder herauskämpft. Langfristig bessere Renditen als ein normaler ETF sind daher keineswegs garantiert, trotz höherem Risiko. Buy & Hold funktioniert hier nicht verlässlich – dieser ETF ist eher eine Trading-Wette als ein Baustein für die Altersvorsorge.
• Komplexität und Swap-Risiko: Auch wenn der AMUMBO leicht handelbar ist, das Produkt selbst ist komplex. Als Swap-basiertes Konstrukt besteht ein (begrenztes) Kontrahentenrisiko: Sollte die Gegenpartei des Swaps insolvent werden, könnte das Fondsvermögen betroffen sein. Zwar sind solche Risiken durch Sicherheiten und UCITS-Regeln beschränkt, aber sie existieren. Zudem muss man das Funktionsprinzip des täglichen Hebels verstehen, sonst erlebt man böse Überraschungen.

Unterm Strich ist der AMUMBO also ein Renditeturbo mit Risiko-Falle​. Anleger dürfen sich nicht nur von vergangener Outperformance blenden lassen, sondern müssen die Risiken aktiv managen. Wer das Produkt nicht vollständig durchdringt, sollte besser die Finger davon lassen.

Für wen ist der ETF geeignet?

Eignen wird sich der AMUMBO ETF nicht für jeden Anleger. Aufgrund der genannten Risiken ist er v.a. für spekulative Trader interessant, nicht für konservative Investoren​. Kurz gesagt:

Dieser Hebel-ETF richtet sich an kurzfristig orientierte, risikobewusste Anleger, die Marktbewegungen aktiv ausnutzen möchten​. Wer z.B. eine starke Rally erwartet oder auf eine Tech-Hausse setzen will, kann mit dem AMUMBO seine Marktmeinung aggressiv umsetzen. Erfahrene Anleger mit hoher Risikotoleranz finden in diesem Produkt ein Werkzeug, um überproportional von kurzfristigen Trends zu profitieren. Auch für Daytrader oder Swing-Trader kann der ETF interessant sein, um innerhalb weniger Tage/Wochen überdurchschnittliche Gewinne (oder Verluste) zu realisieren.

Für langfristige Buy-and-Hold-Investoren hingegen ist der AMUMBO nicht die richtige Wahl​. Wer einen Sparplan für die Rente bespart oder ruhigen Vermögensaufbau betreibt, fährt mit ungehebelten ETFs (z.B. MSCI USA oder MSCI World) besser​. Ebenso ungeeignet ist der AMUMBO für Anleger mit geringer Risikobereitschaft – die hohen Schwankungen könnten zu nervösen Fehlentscheidungen führen. Als Beimischung in einem großen Portfolio mag ein kleiner Anteil für Adrenalin sorgen, doch nur wenn man sich der möglichen Totalverlustrisiken bewusst ist. Kurzfristige Wette statt langfristiges Investment – so sollte man den AMUMBO einordnen​.